Archive for the ‘Insularisches’ Category

Füttre mich …

19. Dezember 2008

Diese Bananenblüte erinnert mich ein bisschen an die fleischfressende Monsterblume aus „Little Shop of Horrors“:

Denk' nie, Chiquitas wär'n Bananen!

Denk' nie, Chiquitas wär'n Bananen!

Bildanfrage (Stöckchen)

17. Dezember 2008

Die Schildmaid möchte unbedingt wissen, welches das 6. Bild im 6. Fotoordner auf meinem Rechner ist.

Da ich ja kurz vor meiner Reise meinen alten Schoßrechner ins Datennirvana verabschieden musste und mein normales Fotoarchiv gleich mit, und da ich die Sicherungskopie noch nicht wieder auf meinem jetzigen Arbeitsgerät einsortiert habe, muss ich leider schon wieder ein im Urlaub geschossenes Bild zücken, aber immerhin ist es Nr. 6 aus Themenordner Nr. 6:

Schauer, sehr begrenzt

Schauer, sehr begrenzt

Das Bild musste ich ein bißchen nachbearbeiten, damit man erkennt, wie begrenzt dieser Regen auf dem Meer herunterprasselte. Und es ist ja klar, dass so ein Bild aus der Lostrommel ausgerechnet immer eines sein muss, das nicht gerade ein Meisterschuss ist. Schummeln mochte ich aber auch nicht, im Zweifelsfall ist also natürlich die Schildmaid schuld, ist ja klar, oder? 

So etwas sieht man natürlich am Besten von einer hochgelegenen Stelle aus, hier ein Aussichtspunkt in rund 500 m Höhe über dem Meeresspiegel.

Hier oben gibt es ein Lokal mit hervorragendem Kuchen, akzeptablem Kaffee und einer absolut unbenutzbaren Toilette, für die man auch noch hätte bezahlen müssen – es geht nichts über eine gut trainierte Blase, nicht wahr?

(legt das Stöckchen vorsichtig auf dem Meeresboden ab)

So, wer mag, darf danach tauchen, es aufheben und damit spielen.

Aber bitte nicht mit einer Muräne verwechseln, die haben schlimme Zähne:

Beißen statt gebissen werden - die Biester schmecken gut!

Beißen statt gebissen werden - die Biester schmecken gut!

Fluchtversuch zwecklos: Weihnachten

17. Dezember 2008

Achtung, dieser Artikel kann Blasphemie enthalten!

Weihnachten ist ja nicht Jedermanns Sache.

Ich bin damit nicht allein.

Es gibt natürlich Menschen, die versuchen, vor Weihnachten zu flüchten. Zum Beispiel mittels Reisen in ferne Länder, die möglichst keinerlei weihnachtliche Stimmung vermitteln, indem sie statt Regen und Matsch Schnee oder Ruh‘ auf allen Wipfeln möglichst sonniges Wetter und möglicherweise sogar sommerliche Badestrände verheißen.

Mancher denkt, ein Trip auf die Kanaren könnte Abhilfe schaffen, da die Entfernung nicht gleich eine Flieger-Thrombose verheißt und die Tickets im bezahlbaren Rahmen bleiben. Die schlechte Nachricht: Die Kanaren sind so katholisch veranlagt, dass Weihnachten dort noch wichtiger ist als hierzulande – dort wird also geweihnachtet, was das Zeug hält. Die von mir bereits beschriebene Superkrippe von Los Llanos auf La Palma ist bei Weitem nicht das einzige Relikt, das an den Geburtstag des lieben Jesuleins mahnt.

Doch statt entnervt die Augen gen Himmel zu verdrehen, kann man der Angelegenheit durchaus auch ihre skurrrilen Aspekte abgewinnen und sich dabei proper amüsieren:

Wer jedoch die Feiertage in der trauten, kalten Heimat verbringt, hat immer noch die Möglichkeit zu sagen: Es ist ja nicht schlimm, ein paar Extratage frei zu haben, an denen man die Dateien auf seinem Rechner sortieren kann, und Zeit und Muße für ein ausgiebig zubereitetes Schlemmermenü mit ebenso weihnachtsfeindlichen Freunden sind ja auch nicht zu verachten.

Auch ein großer Spaß ist es, mit einer lustigen Meute am 24.12. das „Christkind“ unter den Tisch zu saufen, bis es blutige Knie bekommt:

Don't drink and bless!

Don't drink and bless!

Beruhigen Sie!

16. Dezember 2008

 

dscf2570

Kleinanzeigen sind etwas Feines. Weltweit.

Irgendwie schräg

16. Dezember 2008

dscf3365

 

Nein, dieses Auto kann nicht Handstand machen. Auch haben palmerische Automechaniker keine seltsame neue Methode entwickelt, Autos aufzubocken. Dieses Auto ist ganz normal am Straßenrand abgestellt.

Die Straße hinter der Plaza ist so schräg!

Soll man in den Urlaub fahren ohne vorheriges Stretchingprogramm für die Beinsehnen? Besser nicht: Es drohen nicht unerhebliche Schmerzen. Überall. Vorne, unterhalb der Knie, hinten auch unterhalb der Knie. Und in den Oberschenkeln. Autsch! Denn wer eine solche Straße hinabgeht, der muss sie anschließend auch wieder heraufgehen.

Wenn Ihnen, liebe Leser, jemand erklärt, er habe auf La Palma das eine oder andere Dorf besichtigt, rümpfen Sie nicht spöttisch die Nase: Schon 200 Meter zu Fuß auf einer solchen Straße und wieder zurück sorgen dafür, dass man anschließend weiß, was man getan hat. Tagelang.

Dass man als Mietwagenfahrer beim Parken besser nicht vergessen sollte, die Handbremse anzuziehen und einen Gang entgegen der Hangrichtung einzulegen, muss ich nicht extra erwähnen, nein?

Ganz besondere Leckereien …

16. Dezember 2008

… für Freunde der gehobenen Speisekartenmissverständnisse gibt es übrigens auf der Isla Bonita auch – damit man nicht nur im Urlaub etwas zu Lachen hat, dürfen meine Leser mir über die Schulter blicken:

Ob Eier mit gleich mehreren Pilsen für sensationelle 7 €, Infusionen (für Menschen, die ungern zum Arzt gehen?), oder Teakholzhähnchen – hier wird dem Gourmet etwas geboten! Herunterspülen kann man das Ganze dann mit einem Schluck Cubanische Sosse (halber Liter nur Vierfuffzich!) oder Milchsaft, offeriert zumindest die Getränkekarte: Das ist doch mal etwas. Oder darf es ein halber Liter Drogen (Drug) im Bierfass sein?

Aber auch die Vulkanpizza mit Kapriolen muss ein Hit sein – noch schöner wäre es, wenn die Kapriolen anstelle der Kalorien enthalten wären.

Na dann: Buon provecho, Salud y hasta luego, sobald der Espargel wächst!

Der finsterste Ort Europas

15. Dezember 2008

Zu früh gefreut hat sich, wer denkt, ich würde jetzt spannende Geschichten über sizilianische Mafiaspelunken erzählen.

Am dunkelsten Ort Europas, der geografisch aber ohnehin eher Afrika zuzuordnen ist, scheint obendrein dauernd die Sonne – zumindest tagsüber. Er liegt nämlich erstens auf dem kanarischen La Palma, zweitens über den Wolken. In fast zweieinhalb Kilometern Höhe über dem Meeresspiegel ist zwar die Freiheit nicht völlig grenzenlos, aber die Freiheit von Lichtverschmutzung hat dafür gesorgt, dass da oben ein paar äußerst wichtige wissenschaftliche Einrichtungen residieren. Natürlich haben die Menschen auf La Palma abends auch das Licht an, aber die wohnen alle ziemlich weit weg und durch die zwischen 1000 und 2000 Metern oft vorkommenden Wolkenschichten wird das Licht, dass die Observatorien stören könnte, im Zaum gehalten. Dort oben am Roque de los Muchachos allerdings ist es meist klar, die Luft schneidend scharf.

Weil ich so gerne auf Astrodicticum Simplex lese, wo Florian Freistetter immer Spannendes aus der Welt der Wissenschaft berichtet, habe ich natürlich die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, wenn ich schon einmal auf dieser Insel war, dort oben nicht nur eine kleine Wanderung mit atemberaubenden Ausblicken zu machen, sondern obendrein ein Auge auf die Himmelsbeobachter zu werfen und extra für den Florian ein paar Bilder mitzubringen:

schön links halten ...

schön links halten ...

Auf der (schmalen) Strecke da hinauf ächzte sich unser treues Mietgefährt ab dem Ort Mirca 34 km weit aufwärts durch 433 Kurven, und ein paar Mal war ich kurz davor, die Reisetabletten zu zücken. Im Nebel, bzw. den  Wolken, immer vorbei an imposanten Kiefern, landet man irgendwann doch dort oben:

Den Topf voller Gold fanden wir aber nicht.

Den Topf voller Gold fanden wir aber nicht.

Da oben ist es so schön, dass es einem die Tränen in die Augen treiben kann:

Ist das toll?

Ist das toll?

Und wenn man sich wieder eingekriegt hat von dem unweigerlichen Begeisterungsanfall, dann wandert man immer schön an einem mächtig steilen Abhang entlang und fragt sich, wie die Damen und Herren Weltallinspizienten es hinkriegen, in einer solchen Umgebung brav in ihren Obervatorien zu sitzen und das Universum abzuklopfen – das nenne ich Disziplin!
Andererseits ist das Gelände, auf dem die diversen Sternenguckmaschinen stehen, aber auch eine Augenweide. Man kommt sich dort nämlich vor wie in einem Science-Fiction-Film:
dscf2999
Wie es sich für einen finsteren Ort gehört, trieben sich dort oben aber auch finstere Gestalten herum, die ein wenig zutraulicher waren, als man es als Touri, der von Hause aus jetzt nicht sooo das Naturkind ist, geheuer findet. Denn das Gelände schien fest im Griff zweier Gesellen, die die Gestänge der Observatorien als ihren persönlichen Spielplatz auserkoren hatten, aber aufgrund von naturgegebener Neugier auch gern auf Tuchfühlung mit uns wollten:
Ups.

Ups.

Der da hopste in typischer Rabenvogelmanier zwischen unseren Füßen herum, und war ein wenig unheimlich, zudem er bewaffnete Füße hat:
Respekt!

Respekt!

So, wie dieser Vogel sich aufgeführt hat, stellten wir uns die Frage, ob er für die Menschen, die hier oben arbeiten eine Plage oder ein Maskottchen ist. Leider lief dort niemand herum, den ich hätte fragen können. Aber vielleicht liest hier jemand mit, der das weiß? Wenn nicht ,werde ich wohl mal ganz frech eine Mail an die Leute da oben schicken – Sternengucker sind ja nur Sternengucker, wenn sie Sterne gucken, ansonsten ganz normale Leute, wie ich finde.
So richtig beeindruckend mit der Tendenz „das haut mich um“ fanden wir dann das Magic II, das u. a. auch von der Bundesrepublik Deutschland unterstützt wird und (habe ich das richtig verstanden?) das Weltall auf Gammastrahlung
untersucht.
Aktualisierung 18.12.2008:
Näheres zu den Teleskopen erzählt Dr. Wagner von den Scienceblogs hier.
 Falls jemand sich fragt, warum jemand, der überhaupt keine Ahnung von oder Verwendung für Astronomie hat, sich trotzdem hin und wieder an das Thema hängt: Die Bilder von Spiralnebeln, Galaxien und Gaswolken sind so wahnsinnig schön – die schaue ich mir immer wieder gern an. Wahrscheinlich ist das der schlechteste Grund, den man haben kann, aber ich genieße es!
Und hier Bildchen vom Magic II:
dscf3069
Wie in einem Film, gell?

Wie in einem Film, gell?

Das ist das Verrückte dort oben:
Man steht auf Lavabergen, die aus dem Inneren der Erde gespuckt wurden, aber über den Wolken, also im Himmel, und guckt sich diese Mordsdinger an, die in die Tiefen des Weltalls lauschen um zu gucken, was es da noch alles gibt und wie es da zugeht: So ganz normal fühlt sich das nicht an. Vielleicht für die Leute, die da oben arbeiten und deren Alltag es ist. Aber für so einen unkundigen Touri wie mich?
Ich weiß nicht, wie oft ich an diesem Tage „Boah, ist das irre!“ gesagt habe. Wahrscheinlich ungefähr so oft wie: „Scheiß die Wand an, das ist ja unglaublich!“

Neulich, am Himmel

11. Dezember 2008

… das war keine Mondfinsternis. Aber eine so scharf gezeichnete Mondsichel bekommt man hier in Mitteleuropa nun einmal nicht täglich zu sehen.

Auch, dass man bei einem Sichelmond, der daherkommt wie ein frisch abgeschnittener Fingernagel, immer noch den unbeleuchteten Teil des Mondes schemenhaft erkennen kann, passiert (mir) nicht so oft. Deshalb konserviere ich mein Staunen hier:

mond1

Mondsüchtig könnte man werden!

mond2

Die Isla Bonita ist offensichtlich nicht umsonst ein beliebter Ort für Leute, die Himmlisches mögen, das man tatsächlich sehen, messen oder berechnen kann. Was als Faszination auch eigentlich völlig reicht – da braucht es keine Hinzudichtungen, um einem den Mund offen stehen zu lassen.

Mehr von Sternen und All (dem) und noch mehr insulare Momentaufnahmen bald auf diesem Blog.

Ach, Du Heilige …

11. Dezember 2008

Fährt irgendwer noch bis Januar 2009 nach La Palma?

Falls ja: Besuchen Sie Los Llanos de Aridane!

Nicht, dass man Los Llanos, die heimliche Inselhauptstadt und Kulturmetropole der Isla Bonita nicht ohnehin und überhaupt dauernd besuchen sollte, aber noch bis in den Januar hinein kann man im dortigen Kulturhaus eine Weihnachtskrippe bewundern, die man gesehen haben will – da muss man weder Weihnachtsfreund noch christlich veranlagt sein!

Denn diese Krippe ist ein Gesamtkunstwerk – da beißt die Maus keinen Faden ab! Eine riesige Modellbaulandschaft, detailgetreu bis hin zur einzelnen Tomate, perspektivisch grandios gestaltet, stellt einen Teil der Insel dar. Neben der eigentlichen Krippenszene findet man eine Abbildung kanarischer Kultur von Landwirtschaft über Architektur, traditionelle Lebensführung und Bekleidung, etc. Das Ganze eingebettet in eine wundervolle Lichtgestaltung, im Rhythmus weniger Minuten geht hier die Sonne auf und unter, gehen im entfernten Bergdorf im Hintergrund die Lichter in den winzigen Hausmodellen an und aus, erscheint in einer Höhle unweit der Krippenszene eine Projektion eines Engels, die aufgrund der Tatsache, dass sie technisch so gekonnt durchgeführt ist, auch Menschen begeistert, die es mit Engeln genau so wenig haben wie ich.

Wer es bis Januar nicht mehr nach La Palma schafft und auch nicht bis zum nächsten deutschen Winter warten will – wenn eine neue Version aufgebaut werden wird, der kann in meiner Fotostrecke für einen ersten Eindruck spinxen, auch wenn nicht alle Bilder so gelungen sind, aber man kann schlecht gleichzeitig vor Begeisterung quieken und Meisterfotos machen – also, ich jedenfalls nicht.

 

Klappt das mit der Fototstrecke? Ich hoffe das jetzt mal.

Hier kocht Dr. House persönlich!

12. August 2008

Das Unwort hat mich inspiriert, doch einmal in meinem Foto-Fundus zu kramen, denn mir fiel bei seinem großartigen Fundstück ein, dass ich so etwas ähnliches – wenn auch weniger ergiebig – auch einmal fotografiert habe.

Immerhin stieß ich auf eine Sensation, die mir beim Knipsen der Speisekarte auf meiner Lieblingsbananeninsel La Gomera so gar nicht bewusst gewesen war: Dr. House ist nicht nur ein großartiger Misanthrop und Diagnostiker, er kann auch kochen! Und noch besser: Ich kann es beweisen!

(more…)