Hatte ich nicht im Sommer schon gewisse Probleme mit dem Starkult um den inzwischen gewählten neuen Mieter im Oval Office? Ich hatte.
Muss ich doofes Huhn immer soviel Fernsehen gucken und lesen, um mich dann aufzuregen? Ich muss.
Bei Ententv lief nämlich vorhin so ein mir bislang entgangener Redeschnipsel vom Barack Obama, aus dem hervorgeht, wie man das Präsidentschaftsgedöns im Hause Obama interfamiliär hinkriegt und es dabei noch schafft, die Öffentlichkeit zu rühren: Man verspricht den Kindern ein Hündchen, und zwar vor laufenden Kameras.
Ich glaubte meinen Ohren kaum, las aber die Bestätigung für das eben Gehörte im Handelsblatt.
Ist das eklig? Man kriegt Gänsehaut bei den schlimmen Bildern, die da im Kopf entstehen.
Sagte er:
„So, Kind, wenn Du in Papis Wahlkampf immer fein und adrett mitläufst und lächelst, und den Onkels Fotografen immer fein winkst, damit der Papi ganz doll beliebt bei den Leuten wird, dann kauft der Papi dir ein Hündchen, wenn wir ins weiße Haus einziehen!“?
Dachte er:
„Und wenn die Obamas einen süüüüüßen, kleinen Puschihund im Hause haben, dann sehen wir im Fernsehen noch viel sympathischer und perfekter und noch harmonischer aus, und dann kommen wieder die Jungs von der Presse und filmen und fotografieren das, und die Leute im Land sehen das und finden das total süüüüüß und mich finden sie dann auch süüüüß, weil ich so ein lieber Papi bin, der seinen Kleinen einen soooo süüüßen Wauwau schenkt, und was wird man mich dann lieben!“?
Mir wird gerade schlecht.
Schlagwörter: Hund, Obama, PR, Präsident, Presse, Taktik, USA
6. November 2008 um 1:48 pm |
Irgendwann muss man ja als Familie gemeinsam essen. Frau O. macht prima Hotdog.
6. November 2008 um 1:48 pm |
Ooch, meine Eltern haben nie einen Wahlkampf gewonnen – jetzt habe ich auch kein süßes Hündchen …
6. November 2008 um 3:14 pm |
Mir tut der arme Mann leid.
Ich hab David auch schon StraWarsLego versprochen, wenn er mal 4 Stunden die Klappe hält und einen auf braves Kind macht. Kam nix davon in den Nachrichten 😦
Der „mächtigste Mann der Welt“ ist doch nur ein Job wie jeder andere, oder?
Morgends hin, maloche…, abends heim.
Gibts da eigentlich ne Zulage für ständig in der Öffentlichkeit stehen? Mediengeld 30,00 $ mtl. Oder so ?
6. November 2008 um 3:16 pm |
Wieso aufregen? Ein Hund gehört doch zum Inventar des Weißen Hauses. Kennedy, Clinton, Bush, alle hatten einen Hund. Nicht nur für’s Image, sondern auch um das mediale Sommerloch stopfen zu können. Wenn nämlich der Präsi den Glanz des Neuen verliert, dann gibt es ja GsD noch den immer glänzenden Hund. Interessiert doch sowieso dann alle mehr. 😉
6. November 2008 um 3:23 pm |
Hape,
ich finde es auch gemein, dass man den armen Kerl so gezwungen hat, ins Weiße Haus zu ziehen. Aber vielleicht kann er es ja neu streichen lassen.
Soviel zum Thema „Change“, ja, Raven?
😉
6. November 2008 um 4:24 pm |
welche Farbe er wohl wählen würde…
6. November 2008 um 4:37 pm |
Eine niedliche. Bestimmt eine niedliche.
6. November 2008 um 5:25 pm |
Rosa wie Paris Hilton???
6. November 2008 um 5:26 pm |
Was ich eigentlich sagen wollte: Bin ich jetzt
abgestumpftabgebrüht, wenn ich einfach ganz cool sage: Es läuft doch sowieso immer so? Die Medien finden das toll, also machen wir das so.6. November 2008 um 5:27 pm |
Ihr habt ja alle eine Klatsche!
So eine möchte ich unbedingt auch haben. 😀 Wo gibt es die?
*totalneidischguck*
6. November 2008 um 5:28 pm |
Ansku,
soll ich dir jetzt schon wieder sagen: „Du bist erwachsen!“?
6. November 2008 um 5:54 pm |
NAAAAAAAAAAAAAAAIIIIIIINNN!!!!!!!!!!! Alles, bloss das nicht. 😉
6. November 2008 um 5:59 pm |
Lieber mit Auslauf im Weißen Haus als beim Proll nebenan im Zwinger.
Wuff sacht Rocco…
6. November 2008 um 6:06 pm |
Doch, für das Wauwi wird es sicherlich prima – der Rasen ums Weiße Haus ist riesig, da kann hund so richtig schön rennen. Rocco, da hast Du Recht! Und ordentliches Futter gibt es da bestimmt auch.
Wenn Mr. President ihn nervt, kann der First Dog ihm ja ein wenig ans Bein pinkeln.
6. November 2008 um 6:11 pm |
Das verbitte ich mir. Ich bin ein seriöser, leidender Angestellter mittleren Alters!
Frag meine Frau, wenn mir nicht glaubst!
6. November 2008 um 9:34 pm |
Alles klar. Nur ein Hund. Ich hätte mindestens ein Pferd erwartet. Ich bin enttäuscht. So geht das nicht.
Sagte ich schon, dass auch Herr Obama die Todesstrafe befürwortet? Stimmt. Ich sagte es.
6. November 2008 um 9:44 pm |
Ja, ich auch. Siehe Link in meinem Artikel.
Und jetzt der Hund: Bäh!
7. November 2008 um 12:10 am |
Liebe buchstaeblich,
das mit dem Hund will ich nicht so ganz glauben.
Da brechen ihm ja 50% der WählerInnen weg,
i.e. die Katzenmenschen.
Aber mal ehrlich, warum die Aufregung?
Dass die Amerikaner auf so viel Publicity fliegen, okay!
Aber müssen wir uns davon anstecken lassen?
Wir hätten die Wahl gehabt
zwischen Frau Clinton, Herrn Mc Cain und halt ihm.
Dass er die schlechtere Wahl von allen dreien ist,
das muss er erst noch beweisen.
Ich wünsche den beiden Obama-Kids, die jetzt auf ein geregeltes
Familienleben und Privatsphäre weitestgehend verzichten müssen,
dass es wenigstens kein Handtaschenhund wird,
sondern einer, der den Paparazzi zeigt, wo die Grundstücksgrenze ist.
Liebe Grüße,
Ulf
7. November 2008 um 12:30 am |
Ach, Ulf,
die Amis hatten die Wahl – wir ohnehin nicht.
Hätte ich die Wahl treffen müssen, wäre er übrig geblieben nach dem Ausschluss von McCain sowieso und Mrs. Clinton aufgrund ihrem Hang zu offensichtlicher Unaufrichtigkeit.
Das Blöde an politischen Wahlen ist, dass man immer nur schauen kann, was das kleinere Übel ist.
Die an Heiligenverehrung grenzende Hysterie in den USA, die hier herüberzuschwappen droht, macht mich per sé distanziert, und das Hundegedönse und die Nutzung des Todes der Großmutter zu PR-Zwecken als Krönung auf die Sache mit der Einstellung zur Todesstrafe führen dazu, dass ich in die Jubelrufe hineinrufen muss – das ist der Punkt, wo ich mich ebenfalls nicht vom Publicity-Wahn anstecken lassen mag: Ich kann halt nicht anders, als dazu meinen Senf zu äußern, und zum Glück bin ich ja ein Katzenblog am Ende des Blogiversums.
Aber den Kindern – da schließe ich mich an – wünsche ich ebenfalls einen richtigen Hund.
7. November 2008 um 12:58 am |
Liebe buchstaeblich,
hast ja sooo recht. Aber die Hysterie wird schon bald ein Ende haben.
Wenn die Sachzwänge kommen.
Wenn man vergleichen wird zwischen den geweckten Erwartungen und dem, was „hinten rauskommt“.
Wenn doch ein bisschen von den Hoffnungen Wirklichkeit werden mag, die sich manche Menschen von diesem Wechsel über dem Teich erwarten…
Liebe Grüße,
Ulf
7. November 2008 um 3:02 am |
Enten-TV. Sehr hüpsch. Weiss Donky das schon 😀 ?
7. November 2008 um 3:22 pm |
Much Obama about nothing, momentan. Mal gucken was kommt.