Wenn man heute miteinander vergleicht, was zwei Bischöfe desselben Ritualgymnastikkaders so von sich geben, dann findet man die Unterschiede buchstäblich seltsam.
Bischof Lehmann gibt – trotz seines Amtes – Sätze von sich, die tatsächlich von Einsichtsfähigkeit zeugen und die Fehlverhalten im Zusammenhang mit Missbrauchsopfern aufgrund einer falschen Sichtweise einräumen und die Krise anerkennen, in der sich die Institution befindet.
Schaut man dagegen an, was für Reaktionen Bischof (Realitätsver-)Mixa angesichts der gegen ihn erhobenen Vorwürfe hinsichtlich seiner Prügelattacken gegenüber Kindern an den Tag legt, lehnt man sich als gut durchtrainierte(r) Kirchengegner(in) zufrieden zurück und denkt: „Machen Sie bitte weiter so, bis auch der hinterdörflichste Verpeilte, der glaubt, es gäbe einen Unterschied zwischen Aberglaube und Glaube, zu Verstand kommt und der Karren endgültig an der Kirchenmauer zerschellt!“.
Das ist jetzt die Stelle, wo Bischof Mixa ein ganz klein wenig Recht hat:
Doch, es ist ein gefundenes Fressen für unsereins. Aber wie der Name sagt: Ein gefundenes.
Wir müssen es nur täglich aufs Neue aufheben. Fallen lassen Sie es.
Schlagwörter: Bischof, Katholizismus, Lehmann, Missbrauch, Mixa, Skandal
31. März 2010 um 8:27 pm |
Ich liebe am allerallerallermeisten Deine Artikel über Kirche und über (Aber-)Glauben, die sind so famos und gewitzt geschrieben, dass ich beim Lesen laut lachen muss, obwohl es so ein trauriges Thema ist und dennoch oder gerade deshalb ist jedes einzelne Wort daran wahr.
Allerliebste Grüße von Ober nach Unter! 🙂
1. April 2010 um 10:59 am |
(knickst artig)
Immer wieder gern geschehen, liebe Ansku! Aber danken müssen wir auch den (Aber-)Gläubigen, die mich stets frisch mit Skandalen und Idiotie als Tastenfutter versorgen – ohne die wäre ich gar nichts.
1. April 2010 um 12:23 pm |
Das stimmt. Gelobet seien die (Aber-)Gläubigen, die Skandale und die heilige Idiotie!! 😀
2. April 2010 um 8:49 am |
„Kinder gezüchtet ! Mixa weist Vorwürfe zurück“
Das war ein schöner Freudscher Verleser dieser Tage. Nach genauem Hinsehen bleibts dann doch bei der alltäglichen Züchtigung in den Reihen unserer selbsternannten Heiligen.
3. April 2010 um 9:30 am |
Mixa ist eben noch vom Alten schlag.
5. April 2010 um 9:03 pm |
den kardinal lehmann sah ich schon einige male in mainz rumlaufen, fast immer lachend, mit einer spürbaren, freundlichen „aura“ umgeben- es ist der einzige seines standes, der mir gefällt und was du hier schrubst, ist also wasser auf meine mühlen…
gruß von sonia
7. April 2010 um 12:57 pm |
Wasser auf Mühlen schütten, liebe Wildgans, gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, das ist gleichauf mit Öl in Feuer gießen und Salz in Wunden streuen.