Kaum hat das neue Jahr begonnen, verspürt man die Lust auf Neues.
Einer Anregung des Gatten folgend, habe ich mir überlegt, neben meinem großartig gedeihenden Medien-Markt ein 2. Standbein meine Zukunft sichern zu lassen:
Ich habe beschlossen, eine Meckerei aufzumachen.
Natürlich werde ich ein recht großes Ladenlokal brauchen, um all die Fluchzeuge und Grantlsäcke lagern zu können. Und eine Kühltheke für Wutwurst, Mokiertorte und Schlimme-Augen-Wurst. Dahinter steht eine Meckereifachverkäuferin – irgendwer muss den Kunden ja eine langen können, falls diese eine Auskotztüte oder Böse-Zungen-Wurst oder Semmelböse verlangen, nicht wahr?
Selbstverständlich will ich auch Personal ausbilden, denn wenn ein Kunde sagt: „Ich hätte gerne etwas von der Groben!“, muss man ja antworten können, diese sei heute in der Berufsschule.
In der Frischeabteilung biete ich höchstpersönlich Ohrfeigen und Lästermaultaschen an. Und geschrubbte Wurzeln.
Wie es in der Geschäftswelt heutzutage üblich ist, werden die Kunden mit motivierender Hintergrundmusik beschallt – ich denke hier an geblasene Märsche.
In der Kinderecke können die lieben Kleinen mit Arschkarten spielen.
Doch am meisten freue ich mich auf die Adventszeit: Da wird eine große Sonderfläche aufgebaut für die große Weihnachtsmeckerei. Hier gibt es dann eine große Auswahl an Fettsäcken, frischen Kackbratzen, Suffköppen, Pfeffersäcken und Dominasteinen – großzügig in Labertaschen verpackt und verteilt von Weihnachtsbengeln und Nickelläusen.
Ein modernes Unternehmen hat heutzutage auch unbedingt eine Hotline: Ehemänner, deren Frau auf Geschäftsreise oder zur Kur ist, können bei übermäßigem Vermissen den 24-Stunden-Nörgel-Service nutzen, um sich maßregeln zu lassen.
3. Januar 2009 um 7:11 pm |
Ich biete mich an die Buchhaltung zu übernehmen: ich werde das Erbrochene und das Ausgeteilte verbuchen, schön SOLL an HABEN und Ihnen dann monatlich eine Meckerinventur aufstellen. Den BWA (best watschen of angry Frau Buchstaeblich) stelle ich kostenfrei ebenfalls monatlich aus. Viel Erfolg!
3. Januar 2009 um 7:24 pm |
😀 Darf’s auch etwas mehr sein?
Gute Idee!! Besonders die Arschkarten sind sehr listig und binden schon früh Kunden.
3. Januar 2009 um 7:47 pm |
Was für eine tolle Idee. Ich bin begeistert. Denken Sie auch an den Käse der Meckerziegen bitte. Und nach den Nickelläusen die Lausejungen nicht vergessen, damit sich niemand totkratzen muss 😀
3. Januar 2009 um 8:03 pm |
Ich biete mich als Meckereifachverkäuferin an. Wer soll das besser können als eine böse Hexe!? Bewerbungsfoto ist direkt dabei!
3. Januar 2009 um 8:03 pm |
Nachtrag: Ich war extra beim Visagisten!
3. Januar 2009 um 8:08 pm |
Ich ahnte doch gleich, dass das Konzept überzeugt.
3. Januar 2009 um 8:26 pm |
Eine echte Marktlücke eben. Hoffentlich bald in jeder Stadt!
3. Januar 2009 um 8:32 pm |
Ich glaube auch, das Ding hat das Zeug zum Franchise-Unternehmen der Zukunft. Ich muss doch mal den Steuerberater fragen, wie lange es dauert, bis man das Geschäft international aufziehen kann: Eine zünftige Meckerei wird an jedem Ort der Welt gebraucht.
3. Januar 2009 um 9:48 pm |
Was für eine dämliche Idee! Das wird nie was! Dafür zahlt doch niemand auch nur einen Cent!
(Habe ich den Job?)
3. Januar 2009 um 9:56 pm |
Also, meine anspruchsvolle Kundschaft braucht eine eindeutig kraftvollere Ansprache – die sind verwöhnt! Ich fürchte, da braucht es noch ein wenig Übung vor der Karriere als Meckereifachverkäufer. Und wo ist überhaupt die Kopie vom Zickendiplom?
Da fällt mir gerade ein: Für eine noch näher zu planende Sonderaktion „Ohrenfolter für Hartgesottene“ möchte ich die Geschwister Dofmann buchen.
3. Januar 2009 um 10:26 pm |
Der florierende Medienmarkt, die gut besuchte Praxis, Frau Dr. möchte wohl nach dem kleinen Weltgeschäftszepter greifen. Wenn dies das haarige Monster mal nicht in den falschen Hals bekommt. 😉
Aber gut, als Claim möchte ich beisteuern
Die Merckei –
* Das ist die Höhe.
oder
* Du bist blöd.
oder
* Wir können Dich nicht leiden.
oder
* Ich kann es nicht fassen.
oder
* Unfassbar und jetzt Ruhe hier.
oder
* heute noch
Ob meiner Vergangenheit kann ich zudem den Kleingeldtransport organisieren, sowie auch die Abendkasse in die Bankschliessfächer verbringen. Ich bürge für meine Zuverlässigkeit, sonst rauchts.
Wird es auch Kundenschliessfächer geben, damit die Kunden nicht den eigenen Mecker mitbringen und quasi unter Ihrem Dach schwarz verkaufen?
3. Januar 2009 um 11:45 pm |
Natürlich gibt es Meckerscanner, dank derer jegliche geäußerte Meckereien direkt verbucht und der Meckerpreis vom Kundenkonto abgebucht werden.
So bleibt es auch hübsch leise in den Geschäftsräumen und vor allem wird sich Kundengemecker im Rahmen halten, wenn jeder Ausdruck kostet!
4. Januar 2009 um 12:07 am |
>>* Du bist blöd.
oder
* Wir können Dich nicht leiden.
oder
* Ich kann es nicht fassen.
oder
* Unfassbar und jetzt Ruhe hier.<<
Ich dachte, das sind Slogans von der Telekom.
4. Januar 2009 um 1:20 am |
Ich höre hier gerade „haariges Monster“, da ist es angebracht, Stellung zu beziehen, scheint mir… Die Geschäftsidee ist nicht übel, ich sehe auch Vorteile für mich als künftige Weltherrscherin. Wenn sich meine Untertanen ordentlich ausmeckern können, kommen sie nicht so schnell auf die Idee, Revolutionen anzuzetteln (in diesem Sinne sollten schnellstmöglich vor allem in Frankreich solche Meckereien aufgebaut werden, sobald der Sarkozy weg ist).
Als Verkäufer könnten Sie übrigens auch Schimpfansen einstellen, die bringen die Qualifikation quasi schon von Geburt an mit.
Sobald die Weltherrschaft unser ist, bekommen Sie das Monopol auf das Betreiben von Meckereien.
4. Januar 2009 um 1:45 am |
Ich bin ja seinerzeit als Laborratte in einer Meierei groß geworden und suche dringend ein neues Wirkungsfeld. Eine Meckerei ist genau das Richtige für mich.
Ich werde Ihnen im chemischen und mikrobiellen Labor von ausgezeichneten Diensten sein, da ich sowohl für die Qualitätssicherung Ihrer Produkte, als auch für Neuentwicklungen zu Ihrer Verfügung stehe.
Als Bewerbungsprojekt lege ich eine Kreation meiner kryptischen Flüche bei:
œ¿¿¿@æ??¡“¶§¶¢¢[wtf]≠±@∑†††Ωøπ
4. Januar 2009 um 11:15 am |
War klar. Misanthropen sind mal wieder als Angestellte in der Meckerei nicht willkommen.
Musste mal gesagt werden.
(Haben Sie auch Motzarella im Angebot?)
4. Januar 2009 um 2:38 pm |
Hallo Frau Buchstäblich,
so was Dummes ist mir aber noch nie untergekommen und jetzt ist mir auch noch Pjebsen zuvorgekommen. Ich wollte auch gerade eine Bewerbung für Ihr völlig abstruses, bescheuertes und erbärmliches Geschäft abschicken.
Naja, vielleicht kann man da ja doch noch was machen. Ich könnte mich z.B. neben die Kühltheke stellen und alle Kinder anmeckern und verscheuchen, die mit ihren ekelhaften kleinen Patschefinger die Mokierwurst betatschen wollen.
„Schakeline! Du alter Gierschlund. Lass Deine Finger von der Wurst oder es setzt was!“
„Jens-Peter, was willst Du zum xten Mal mit Deinen Dreckpfoten in der Wursttheke? Soll ich erst den Meckerstock rausholen? Du bist hier unerwünscht!“
Bin ich qualifziert???? Bitte bitte bitte, stellen Sie mich ein! Als Akademiker bekommt man ja heutzutage auch nirgendwo mehr einen Job!
Ich könnte ab 1.2. anfangen, bitte kontaktieren Sie mich unter meiner Motzadresse.
Mit unfreundlichen Grüßen,
Frau Ansku
4. Januar 2009 um 3:01 pm |
Ich werd Franchisenehmer, ich werde doch nicht selba die Dreckarbeit machen! Bewerbungen für Hamburg können also alsbald auch an mich gehen 😀 (sorry, hab gerade keinen wütenden Smiley gefunden).
4. Januar 2009 um 5:31 pm |
Ich sehe schon, ich habe den Grundstein für einen Weltkonzern gelegt – hier will ja jeder mitarbeiten, diese Welle der Motivation ist der Knaller!
Übrigens ist Misanthropie eine wichtige Voraussetzung, um in einer Meckerei eine gute Figur abzugeben.
(notiert beleidigte Leberwurst und Motzarella für den Produktkatalog)
Am besten gründen wir auch eine Mecker-Innung, einen Fachbeirat für Meckereiwesen so wie ein Institut für Meckerologie.
Übrigens, Frau Ansku:
Sie als Sprachwissenschaftlerin sollten eigentlich prädenstiniert sein, die Produktpalette für den Weltmarkt zu internationalisieren.
4. Januar 2009 um 5:39 pm |
Heißt das, ich bin dabei, heißt das, ich bin dabei?? Jippppiee!!! Ich schieb gleich noch ein paar internationale Schimpfwörter hinterher:
paska!
segg!!
maledetto!!!
vittu!!!!
brain-fart!!!
u.v.m.
Hihi.
4. Januar 2009 um 9:38 pm |
Nicht schlecht!
Aber vergessen wir nicht:
Follar, pajero, culo, tonto, joder, mierda …
4. Januar 2009 um 10:13 pm |
Du hast es geschafft. Du hast mich zum Lachen gebracht. Danke,
4. Januar 2009 um 10:38 pm |
Scheint, als würde mein Ansinnen, Menschen zu amüsieren, hin und wieder von Erfolg gekrönt zu sein: Danke für die Erfolgsmeldung.
4. Januar 2009 um 11:47 pm |
Die Meckerei liegt in meiner Gunst sehr weit vorn, was Ihr Ansinnen betrifft. Ich kann mich Gina nur anschließen!
5. Januar 2009 um 12:04 am |
(flüstert)
Ich fand es einigermaßen schwierig, den Text in die Tasten zu hauen, weil ich selbst so gackern musste und vor Lachtränen kaum sah, was ich schrieb.
5. Januar 2009 um 12:14 am |
*zieht die Glocke des Schweigens herunter*
Das ist Ihnen brilliant gelungen, Liebste 😀
5. Januar 2009 um 12:19 am |
Pst:
Die Entstehung des Ganzen war auch einigermaßen schrill. Gatte und ich haben den kompletten Ortsbus unterhalten mit unserem Gequieke – Erwachsene mit Lachkrämpfen ist man dort wohl nicht gewöhnt.
5. Januar 2009 um 3:23 pm |
In Sachen Humor haben Sie den Bazis eben noch etwas voraus 😀
5. Januar 2009 um 8:02 pm |
Pf. Ich zahl doch keine Ladenmiete, um mich als Kieler Franchiserin einer Meckerei Ihren abstrusen Regeln zu unterwerfen, Frau buchstäblich. Ich steig gleich ins Online-Meckergeschäft ein.
5. Januar 2009 um 9:11 pm |
Sie wollte ich ja ohnehin für die konzerneigene Produktentwicklung einstellen, Sie haben ja schließlich immer was zu Meckern, Frau Serviervorschlag!
5. Januar 2009 um 10:21 pm |
Danke, liebe Frau Buchstäblich. Ich hoffe, ich werde Sie mit meinem Online-Shop über die Maßen enttäuschen, damit wir genügend Zündstoff finden, um unsere gegenseitigen Meckereien auf Flaschen ziehen zu können und hernach über die bestmögliche ungerechte Verteilung der Gewinne aus dem Verkauf der Meckertropfen meckern können. Ich freu mich drauf.
5. Januar 2009 um 10:25 pm |
Na, bitte: Geht doch!
5. Januar 2009 um 11:43 pm |
Scheiße ne, das geht GAR NICHT!
6. Januar 2009 um 12:11 am |
Pst, WdW:
Klar doch! Lassen wir sie machen. Ich habe doch längst ein Patent und Markenschutzgedöns und sowas. Aber wir warten, bis sie angefangen hat, ihr Online-Unternehmen zu etablieren, und dann reichen wir Klage ein: Da werden wir Meckereien zu ernten bekommen, da werden sogar unsere Hardcore-Kunden mit den Ohren schlackern – dafür zahlen die Höchstpreise!
6. Januar 2009 um 9:54 pm |
*Pst* Ein guter Plan! Schön, dass Sie dabei von „wir“ sprechen. Ich habe also nie was gesagt 😀
6. Januar 2009 um 10:54 pm |
Als erste Franchisenehmerin im hohen Norden könnten Sie es immerhin zur Bereichsleisterin Norddeutschland bringen – solche Geschäftspartner bindet man frühzeitig ans Unternehmen
7. Januar 2009 um 9:46 pm |
Nicht schlecht, dann ist mein Auskommen bis zur Erlangung der Weltherrschaft ja gesichert 😀