Manchmal kommen ja richtig schöne Sachen ins Fernsehen. So, wie neulich im Ersten: Der FC Vakhegula – kickende Großmütter, die beim Training in der Kittelschürze über den Bolzplatz rasen, um dann bei ihren Wettkämpfen in der Oma-Liga mit Trikots in wunderschönen Brüllfarben gegeneinander anzutreten, um dem Bluthochdruck ein Schnippchen zu schlagen und dem Herzinfarkt davon zu rennen.
Das ist doch eine tolle Idee. Statt geduckten Hauptes in die spaßfreie Zone Fitnessstudio zu schleichen, lieber die Bolzplätze stürmen und auch gern einmal den Trainer anzukeifen – eine herrliche Vorstellung!
Letztens am Stammtisch haben wir dann versucht, diese Idee theoretisch nach Bayern zu verpflanzen. Schon deshalb, weil Kittelschürzen in ländlichen Gegenden häufiger vorkommen als anderswo und auch die Fitnessstudios, die in Afrika fehlen, auf dem Land spärlicher gesät sind und so eine viel größere Rechtfertigung für Oma-Fußball vorhanden ist, um einen Trend zu setzen.
Schnell waren wir bei unseren Überlegungen im professionellen Bereich angelangt, denn Trikots kosten Geld und Omas haben auch hierzulande oft nur eine kleine Rente.
Effizienzverliebt, wie wir sind, kam rasch der Gedanke auf, die Mannschaftsnamen klug auszuwählen, um die passenden Sponsoren sozusagen magisch anzuziehen, denn
1. hat die Pharmaindustrie genügend Geld, um den Omas die Trikots sponsern zu können und
2. möchte man auch im Fußball gern etwas zu lachen haben, und das kann der offizielle Fußball ja nun wirklich allerseltenst bieten.
Die Ideen, die an diesem Abend zusammenkamen, habe ich eilfertigst für Sie, liebe Leser, mitgeschrieben, die schönsten davon möchte ich Ihnen nicht vorenthalten!
Hier also einige Vorschläge für die Dreamteams und mögliche Sponsoren:
Demenzia München – Nimodipin
SpVgg Rheuma Fürth – Togal
FC Alzheimer Wolfratshausen – äh, wie war das noch?
1. FC Rücken Rosenheim – Voltaren
Inkontinenzia Wasserburg – Tena Lady
Gelb-Weiß-Blasenschwäche Starnberg – Granufink
FC Hüfte Unterhaching – Acorn Treppenlifte
SC Hühnerauge Bamberg – Gehwol
Blutdruck Freising – Metoprolol
2. FC Kreislauf Landshut – Doppelherz
Leberschaden Bayreuth – Klosterfrau Melissengeist
Grauer Star Unterföhring – Optik Drickl
Osteoporose Aschheim – Protelos
Und noch ein Tipp für die FIFA:
Meine Herren,
die Damen vom FC Vakhegula wünschen sich von Herzen, auch eine Mannschaft ins Stadion führen zu dürfen, um auf ihre Sache aufmerksam machen zu können.
Vielleicht rufen Sie sich einfach ins Gedächtnis, dass so Fußballer je zwei Hände haben.
Wäre es nicht äußerst salomonisch, aber auch überaus charmant und gentlemenlike, einem jeden Kicker ein Kind an die eine und eine Oma an die andere Hand zu geben?
Wäre dies nicht auch geeignet, den generationenübergreifenden Aspekt von Fußball zu demonstrieren? Und wäre es nicht toll, wenn der Eindruck entstünde, in der FIFA gäbe es tatsächlich Menschen, unter deren Maßanzug ein Herz in der Brust schlägt?
Und wenn sie mich fragen: Eine bessere Werbung als die süßen Omas können Sie gar nicht bekommen!
Ich könnte mir auch vorstellen, mittels Vuvuzela an Ihrer Überzeugung zu arbeiten.
Schlagwörter: FIFA, Fußball, Herz, Kicker, Oma, Osteoporose, Sponsoren, Vakhegula, Vuvuzela
26. März 2010 um 5:38 pm |
Ich weiß ja nicht so recht, ob es dort in der fifa wirklich Menschen mit Herzen gibt. Deren Augen sind doch so von Dollarnoten verklebt, die können doch gar nichts sehen.
26. März 2010 um 5:41 pm |
Ich glaube das ja auch nicht, aber es wäre ein lukrativer Ansatz, ausnahmsweise so zu tun. Hauptsache, die Omas dürfen ins Stadion!
26. März 2010 um 8:18 pm |
Jawoll – Optik Drickl als Sponsor in die Bundesliga.
27. März 2010 um 7:52 am |
You made my day! 😆
29. März 2010 um 7:57 am |
Sie haben die Bandenwerbung unterschlagen: anstatt des Sterns aus Untertuerkheim der Schriftzug eines Rollatorenherstellers.
29. März 2010 um 2:11 pm |
Bandenwerbung – natürlich! Aber die FDP darf nicht – die Bande!
30. März 2010 um 7:50 pm |
Ach was, was eine echte Oma ist, die macht sichs selbst. Das Trikot mein ich, das wird gestrickt. Oder gehäckelt.
Und wenn dann FC Vakhegula gegen AC Vokuhila antritt, sitz ich im Fanbus!
31. März 2010 um 3:12 pm |
Gegen AC Vokuhila? Da bin ich dabei! Und wenn ich extra einen Führerschein machen müsste, um den Fanbus höchstpersönlich zu steuern.
31. März 2010 um 8:44 pm |
muhaha … geile idee … kickende omas, allerdings mit bandenwerbung für Hüftgelenke 😀
1. April 2010 um 11:00 am |
Fußball statt Betablocker und Insulinspritzen – das sollte Schule machen. Und wenn die Pharmaindustrie dabei einen Blutsturz bekommt – umso besser: Pöhlen statt Pillen!
Wenn die Omas erst gesund sind, sind sie berühmt genug, um keine Sponsoren mehr zu brauchen.
27. April 2010 um 3:35 pm |
Ich will auch noch mitspielen oder ist es schon zu spät? Ich verstärke das Team von „Tena Lady“, obwohl ich keine richtige Lady bin, dafür eine richtige Oma, und das ist Mitspielberechtigung genug. Und alle meine Enkel pfeifen am Rand: „Omas vor, noch ein Tor…“ und „Pharma raus, Spiel ist aus!“
27. April 2010 um 3:39 pm |
Dann komme ich jedes 2. Wochenende nach Wasserburg und pfeife mit!