… hatte der Herr Haider, der ja „nur aus Respekt vor seiner Mutter“ (so ein Kommentar, den ich dieser Tage irgendwo las) bei Nebel in einer 70er-Zone 142 km/h fuhr, im Blut.
So stand es jedenfalls gerade im Fließtext bei Enten-TVeines Nachrichtensenders.
Wahrscheinlich hat sein Körper aus Versehen Alkohol statt Adrenalin produziert wegen der Vorfreude auf die Geburtstagsfeier.
Prinzipiell finde ich es ja immer schlimm, wenn Menschen bei Verkehrsunfällen umkommen. Am schlimmsten ist es natürlich für die Hinterbliebenen.
Aber besoffene Raser bei Nebel: Da hört jede, wie auch immer geartete, und bei mir ohnehin nie vorhanden gewesene Sympathie auf!
Schlagwörter: Österreich, Haider
15. Oktober 2008 um 2:57 pm |
Keine besoffenen Raser bei Nebel und auch keine ähnlichen Kombinationen – vollkommen richtig. Und das sind auch die Statements die mit diesem Unfall etwas zu tun haben und nicht das linke und rechte undifferenzierte hin und her gequiecke, wie es nur zu oft auftaucht.
15. Oktober 2008 um 3:05 pm |
Das muss ihm jemand ins Glas gegossen haben. Wenn das kein Attentat war!
15. Oktober 2008 um 3:08 pm |
Heilige und Märtyrer trinken schließlich nicht. Also, außer Messwein.
15. Oktober 2008 um 3:10 pm |
also vielleicht kommen wir in dieser Gesellschaft ja irgendwann einmal dahin, dass es WIRKLICH verantwortungsvolle Politiker (und Finanzmanager) gibt und nicht nur diese elitären Spezialeinheiten, die felsenfest davon überzeugt sind, Regeln würden immer nur für den kleinen Mann gelten – und wo die Regeln nicht hinreichen hilft man mit gezielter Manipulation im eigenen Interesse entsprechend nach…
Dieses Denken und diese Überzeugungen sind heute aber so weit verbreitetet, dass es einem wirklich Angst und Bange werden kann ob der Zukunft.
Das hat ja zunächst nicht mal direkt was mit den politischen Aktivitäten des dahingeschiedenen Haider zu tun, aber die Skrupellosigkeit, mit der solche Leute generell ihre Ziele verfolgen wird in aller Regel krass unterschätzt und meist nur in solchen Extremsituationen (also normalerweise wenn es zu spät ist) eindeutig sichtbar.
15. Oktober 2008 um 3:16 pm |
Hat nicht schon Franz Josef Strauß einem Polizisten wegen eines Knöllchens die Karriere versaut?
15. Oktober 2008 um 3:17 pm |
ja da war mal was
15. Oktober 2008 um 3:18 pm |
und wiesheu hat im Suff einen umgefahren, 1982 glaub ich, und durfte (Land-)Wirtschaftsminister bleiben…
15. Oktober 2008 um 3:28 pm |
@carluv: Das war die Weltverschwörung!
@suboptimal informiert: Bei der CSU war das sozusagen Pflicht. Titanic hat mal dokumentiert, dass so gut wie jeder höhere CSU-Funktionär aus früheren Jahrzehnten mindestens einen Unfall im Vollrausch hatte.
15. Oktober 2008 um 3:34 pm |
[…] Abschließende Worte auch da. […]
15. Oktober 2008 um 3:39 pm |
Ha: Es war ein Komplott, ein verbales Attentat! Der Günter Beckstein ist schuld – der hatte bei der Wiesn erzählt, mit 2 Maß kann man noch fahren.
Ohne Günter Beckstein hätte der Herr Haider gewiss niemals knülle am Steuer gesessen.
Mei, ist des perfide!
😉
15. Oktober 2008 um 3:41 pm |
*Sarkasmus an*
Dann könnte ja Beckstein jetzt nach Ösiland auswandern und dort eine Vakanz besetzen – mit seiner 2-Maß-alles-ist-super-Erklärung könnte er zumindest den einen oder anderen schockiert trauernden Kärntner trösten
*Sarkasmus aus*
Oder war das Zynismus? Bin mir jetzt aber eben nicht sicher, ob so ein Kommentar
a) nur den schlechten Geschmack des Autors zeigt oder
b) menschenfeindlich oder
c) nicht menschenfeindlich, aber auch nicht philantropisch
ist..?
Beim Jörgi juckt’s mich halt immer noch, mei…
15. Oktober 2008 um 3:45 pm |
Bei mir ist es immer die Misanthropie, die mich böse Dinge äußern lässt. Das hat jetzt aber nichts mit Herrn Haider zu tun, ich bin fast immer so. Wahrscheinlich komme ich in die Wechseljahre und habe Dauer-PMS.
15. Oktober 2008 um 5:00 pm |
[…] Weiter geht das Drama hier. […]
15. Oktober 2008 um 5:39 pm |
Jetzt sind das sogar 160 km/h —> http://www.kurier.at/nachrichten/236886.php
15. Oktober 2008 um 5:40 pm |
Habs auch gerade gelesen. Damit kann man wirklich nur froh sein, dass es keinen Anderen mit getroffen hat. 1,8 Promille und 142 km. So traurig es für die Familie ist, an seinem Tod ist er selber schuld. Und da gibt es keine Entschuldigungen und Ausflüchte oder sonst was.
15. Oktober 2008 um 6:01 pm |
Rechtsbrecher sind Rechtsbrecher. Egal, wie sie heißen und was sie von Beruf sind. Kann man eigentlich Führerscheine posthum entziehen? Das wäre mal schön!
15. Oktober 2008 um 6:13 pm |
Fast ständig haben Haider-Sympathisanten in diversen Blogs aus pietätischen Gründen darauf gedrängt, dass man Haider nicht posthum ans Bein pinkelt. Nur aus diesem Grund habe ich bisher vermieden zu bemerken, dass Raser oft auch unter Alkoholeinfluss stehen.
Meine Erleichterung war dann doch gross, als ich eben in der SZ las, dass Haider sturzbetrunken war. Immerhin funktionieren unsere Medien noch und das wird nicht unter den Teppich gekehrt.
Jetzt bin ich aber offen pietätlos und frage: Wie kann man 1,8 Promille Alkohol im Blut haben — und überhaupt noch das Schlüsselloch finden? Ich kenne darauf nur eine Antwort: Man muss Alkohol gewöhnt sein.
Die Frage sei also gestattet: War Haider Alkoholiker?
-Frank
15. Oktober 2008 um 7:42 pm |
Die Schuldfrage steht außer Zweifel und damit hat es sich, oder?
15. Oktober 2008 um 8:41 pm |
Das sieht eher nach Selbstmord aus, ich glaub wenn ich so einen Charakter hätte wäre ich schon lange gegen einen Baum gefahren.
zentao
15. Oktober 2008 um 11:21 pm |
@suboptimal informiert:
Nein, solange Leute derlei Populisten auf den Leim kriechen, wird das wohl nix mit den verantwortungsvollen Politikern (zumindest nicht in den Ämtern)
15. Oktober 2008 um 11:45 pm |
Ich halte einmal fest, dass – egal wo in der Welt – Politiker sich aus den Reihen der Menschen rekrutieren. Was jetzt kommt, ist nicht auf speziell Herrn Haider gemünzt, sondern auf die ganze Welt: Soundsoviel Prozent der Menschen neigen zu kriminellen Handlungen und/oder Fehlverhalten im kritischen bis verantwortungslosen Bereich. Es gibt kein Ausschlussverfahren vor Aufnahme einer politischen Karriere:
Wieso also nimmt alle Welt immer an, nur charakterlich einwandfreie Menschen (die es m. E. ohnehin nicht wirklich bis kaum gibt) könnten/sollten/dürften/würden in politische Ämter einsteigen?
Ich wundere mich immer wieder, dass sich in der Welt soviel gewundert wird. Das mag an meiner misanthropischen Ader liegen.
Falls es Leute gibt, die zum Heiligen geboren werden, werden diese Heilige (gibt es sowas? Ich sah noch keinen echten, und wer mir jetzt mit Mutter Teresa kommt, fliegt wegen Lügens aus der Kommentarspalte!). Aber Politiker? Ach, kommt, Leute!
16. Oktober 2008 um 12:09 am |
Du sagst es! Vor allem wenn solche Menschen dann auch noch Unschuldige mitreißen…das ist unverantwortlich. Ich freu mich nicht über seinen Tod, aber wer so handelt ist selbst Schuld.
16. Oktober 2008 um 12:23 am |
Es war dem glücklichen Zufall zu verdanken, dass keine Unschuldigen auf der Strecke blieben. Nur Schuldige. Also, einer. Der dann aber so richtig.
Dessen Unschuldige saßen zu Hause und warteten vergeblich. Und um derer Willen ist der Hellraiser erst recht ein Arschloch! Wenn der Meine dienstlich reisen muss, sage ich stets: Lass mich lieber ein wenig oder viel länger warten, aber komm‘ verdammt nochmal, heil wieder!
Wobei der Meine aber weder rast noch auch nur minimalste Alkoholmengen innerlich mit ans Steuer nimmt.
Was mir an der ganzen Affäre gegen den Strich geht, sind die Verschwörungstheoretiker, sowie die Pietätskeulenschwinger, die Kerzen abbrennen für „den Armen“. „Der Arme“ war 58, und damit eigentlich (also nach Jahren) mehr als erwachsen. Ein erwachsener Rechtsbrecher und Straftäter, der mehr als unverantwortlich handelte. Das ist nicht die Schuld derer, die es aufschreiben, sondern die des Handelnden.
16. Oktober 2008 um 1:33 am |
Gutes Schlusswort! 🙂
16. Oktober 2008 um 11:39 pm |
Wieso also nimmt alle Welt immer an, nur charakterlich einwandfreie Menschen (die es m. E. ohnehin nicht wirklich bis kaum gibt) könnten/sollten/dürften/würden in politische Ämter einsteigen?
Es ist nicht im geringsten verwunderlich bzw. absolut normal, dass sich die größten A…..löcher um politische Ämter bemühen – das, was mich manchmal fast verzweifeln lässt ist, dass es einfach nicht gelingt, sie davon abzuhalten, in wichtige Ämter zu kommen. Da scheint es mir in der Demokratie ähnlich zuzugehen wie in einer Beziehung, unter der die beispielhafte ‚Sie‘ wahnsinnig leidet, weil Sie sich geradezu fatalistisch immer wieder von dem Ar… verletzen lässt für den Sie sich entschieden hat und sich nicht dazu durchringen kann ihn zu verlassen oder – wenn Sie es doch einmal geschafft hat – sich einen gescheiten Kerl zu suchen: sie fällt immer wieder auf die gleichen Typen herein.
Wieso schafft es unsere achso hochentwickelte Gesellschaft nicht, Leute wie Haider nicht nur in links-intellektuellen Kreisen zu entzaubern, sondern sie wirklich in der gesamten Gesellschaft dauerhaft kaltzustellen? Warum können sie jahrzehntelang den Menschen schaden und so lange ungehindert ihren Schwachsinn durchziehen (bis sie sich eventuell selbst aus dem Verkehr ziehen) ?
…
Und morgen kommt Jörgi 2 und die Kärnten-Heulsuse hat darauf nur gewartet und lässt sich so richtig gerne wieder verars..en… (in der Amtszeit von Jörgi 1 hat sich die durchschnittliche private Verschuldung jedes Kärntners vervierfacht, hab ich gerade von einer Österreicherin mitekommen) – und selbst wenn die Kärntner dank Dr. J. tatsächlich reicher, unabhängiger von der Zentralregierung o.ä. werden würden, dann wäre es extrem kurzsichtig, das als Vorteil zu werten…
Solche Leute sind nicht nur für Andersdenkende eine Katastrophe sondern für alle…
Dass es umgekehrt (so gut wie) keine Heiligen gibt würde ich auch sofort unterschreiben, aber schön wär’s schon, wenn einmal Mechanismen in Stellung gebracht würden, die zumindest die fauligsten der faulen Früchtchen zuverlässig aussortieren könnten. Immerhin sind nicht alle so verdorben wie Dr. J. (zumindest laut Nature-Nurture-Balance)… und ich träum dann mal weiter – Gute Nacht
PS: ’nicht wirklich bis kaum‘ ist schick – denke, die kommen in dieser Welt nicht so zur Geltung, weil sie ’so gut wie immer bis praktisch jedesmal‘ wegen ihrer Grundsätze diejenigen mit den Charakterschwächen vorbeiziehen lassen (müssen) – nur wenn ihre Aura so krass strahlt, dass es nicht mal Hinz und Kunz übersehen können, dann hören die ihnen auch zu. Ansonsten haben meist die Jörgis die Nase vorn. Es muss auf alle Fälle viel zusammenkommen, bis es mal so jemand wirklich schafft, sich auf breiter Linie Gehör zu verschaffen. Aber mit gaaaaanz viel Glück ist ja vielleicht Obama so einer…
17. Oktober 2008 um 12:01 am |
(seufzt tief)
Aaalso, ich glaube ja, dass es in zwischenmenschlichen Beziehung wie in der Politik ist: Da ist das böse Beute-Schema.
Opfer haben gelernt, Opfer zu sein, und begeben sich in Opfer-Positionen. Ob in der Beziehung, oder beim Wählen. Da spielt ein unterentwickeltes Selbstwertgefühl herein, das die Betroffenen instinktiv Situationen herbeiführen lässt, die vertraut sind: Das Angeschissen-Werden jeglicher Couleur.
Allerdings weise ich darauf hin, dass ich weder Psychologie studiert habe noch sonstwie Ahnung habe – ich lebe bloß schon mehr als 4 Jahrzehnte und schaue, was um mich herum passiert – deshalb bevorrate ich keine Garantiescheine, ich rate bloß gern.
Bei Obama rate ich auch, allerdings ab: Der wirkt alles andere als vertrauenswürdig. Er schaut genauso nichts-als-karrieregeil wie jemand, für den ich vor Jahren gearbeitet habe – aber nur, solange ich musste.
Aber wie gesagt: Ich rate.
18. Oktober 2008 um 2:30 am |
Da gibts noch ein ausgesprochen lesenswertes Gastkommentar Robert Menasses in der Presse zum Thema JH. Mal sehen, welche illustre Gesellschaft sich morgen noch an der Klagemauer versammelt und dann ist das Thema hoffentlich vom Tisch…