Weil das Internet ja gestern tot war, habe ich nicht alles mitbekommen.
So stieß ich erst heute auf einen interessanten Artikel in der Welt.
Jörg Schönbohm möchte eine neue konservative Partei.
Weil die CDU ja so desolat dasteht und bei 35 % dümpelt. Obwohl die SPD auf Kamikaze-Kurs ist und kurz vor dem Aufschlag steht. Denn der Beck heißt nicht Becker und in der Politik ist ein Aufschlag dann ja auch etwas ganz anderes als beim Tennis, und so wird das ja nichts mit dem Flug in den Polithimmel.
Der Schönbohm-Jörg führt das darauf zurück, so zitiert die Welt, was wiederum ich zitiere, dass „sich ein Teil der konservativen Stammwähler fragt, ob man CDU überhaupt noch wählen soll.“.
Das fragen sich nicht nur die Stammwähler, aber lassen wir das: Wenn die auch so langsam dahinterkommen, soll man sie nicht vergrämen.
Jetzt schiebt der Schönbohm das Dümpeln der CDU darauf, dass sich die Bundes-Anschela nicht genug um die Befindlichkeiten der Kernwähler kümmert. Der Kernwähler, meint der Jörch, möchte mehr Familie und Nation. Vielleicht möchten das aber auch nur der Jörch und seine Freunde, und vielleicht halten sie sich ja auch nur für den Kern aller Dinge: Man weiß es nicht. Vielleicht will man das auch gar nicht so genau wissen.
Laut Welt soll Schönbohm aber auch gesagt haben, den Frauen sollten nach seiner Auffassung „spezielle Angebote vom Staat“ gemacht werden: Pfui, Herr Schönbohm, wenn mir einer ein spezielles Angebot macht, dann kriegt er sehr wahrscheinlich eine geschallert, und meinem Gatten wäre das auch entsprechend unrecht.
Der nächste Knaller folgt auf dem Fuße, weil der Eindruck erweckt werde, es sollten „Frauen Kinder bekommen und zugleich arbeiten gehen, ansonsten ist es materiell von Nachteil“.
Jörch, es kann wohl kaum ein materieller Vorteil entstehen, wenn Frauen mit Kindern nicht arbeiten gehen. Wenn Frauen ohne Kinder nicht arbeiten gehen, auch nicht.
Aber wie auch immer, der Jörch hält das Entstehen einer neuen konservativen Partei für möglich. Ja, meine Güte, wir leben in einer Demokratie, das ist das Entstehen einer neuen Partei jederzeit und immer möglich – man kann ja eine gründen, so schwer ist das nicht.
Und vielleicht ist das sogar eine gute Idee.
Denn wenn der Jörch und seine Freunde eine neue konservative Partei gründen, dann treten sie ja aus dem Geschehen in der CDU heraus, und dann halten möglicherweise plötzlich viel mehr Leute die CDU für wählbar als jetzt.
Man weiß es ja nicht. Aber probieren sollte man es: Jörch, mach Du das!
Schlagwörter: CDU, Frauen, konservativ, Merkel, Partei, Politik, Schönbohm, Welt
15. Juli 2008 um 12:57 pm |
Eine neue, konservative Partei… noch konservativer als CDU und CSU? Das ist ne Drohung. Und drohende Politiker sollte man sowieso …
nicht ernstnehmen. Schon gar nicht im Sommerloch. 😎
15. Juli 2008 um 1:12 pm |
Aber stell Dir vor, der Jörch macht uns „spezielle Angebote“: Dann könnten wir – patsch! 😉
15. Juli 2008 um 3:19 pm |
Wat sacht denn die Frau vom Jörch dazu? Wegen der speziellen Angebote? Wer soll diese denn erbringen? Also, wenn ich da so drüber nachdenke…. Solte die Bereitschaft im öffentlichen Dienst zu stehen damit durch aus motiviert sein….
Ein Frage wäre da zu klären: Gilt des Kindergeld gleichzeitig als Unterhalt? Oder zahlt der Staat Extraalimente????
15. Juli 2008 um 3:21 pm |
Außerdem ist der Jörch ja nun wirklich nicht der Typ Mann, der Frauen erfolgversprechend „spezielle Angebote“ machen könnte.
Nicht mal mit ’nem Sack über’m Kopf.
15. Juli 2008 um 7:16 pm |
Herrn Schönbohm traf ich kürzlich auf Gleis 11 des Osnabrücker Hauptbahnhofes. Er hat mich aber nicht gegrüßt. Ein Glück!
15. Juli 2008 um 7:20 pm |
Dann hast Du also auch kein spezielles Angebot bekommen? Na, aber wirklich: Ein Glück!
15. Juli 2008 um 8:19 pm |
Der Schill und der Kusch suchen ja auch eine neue Heimat. Au WEIA!!
BuStä: „Frauen Kinder bekommen und zugleich arbeiten gehen, ansonsten ist es materiell von Nachteil“. haben Sie sicher falsch verstanden. Jörch meinte, es sei vorteilhafter als wenn die MÄNNER die Kinder kriegen und arbeiten gehen. Hat er doch recht mit!
15. Juli 2008 um 8:56 pm |
Na, das hätt er doch sagen können, dass er Leihmutti werden möchte.
Dafür müsste er zwar Deutschland verlassen, aber von mir aus ist das ok.
15. Juli 2008 um 9:02 pm |
Ja, SIE sind tolerant.. ich auch… aber doch nicht die CDU muhaha… da muss man erst ne neue Partei dafür gründen…
15. Juli 2008 um 9:16 pm |
Ich glaube, die Frau Merkel käme auch damit klar, wenn er jetzt für längere Zeit ins Ausland fährt.
15. Juli 2008 um 9:35 pm |
Gnihihi.. vielleicht behalten sie ihn ja gleich da..
19. Juli 2008 um 8:15 pm |
Wat denn jezz – Frauen sollen Kinder kriegen UND arbeiten? Aber dann nehmen sie doch den Männern die Arbeit weg! Und außerdem ist das doch gar keine richtige Familie, die Görch da beschreibt, so ohne Herr im Haus und mit Rabenmutti, die ihr Balg in die KiTa bringt, damit sie Geld verdient, was sie ohnehin nur auf dumme Gedanken bringt, etwa darauf, gleiche Rechte zu haben und so … und das will der CDU-Kernwähler? Oder will er das gerade nicht?? Manchmal ist Konservatismus schwer zu kapieren. Viel Glück, Görch, mit deiner neuen Partei – und vergiss nicht, den Schäuble mitzunehmen.
19. Juli 2008 um 8:46 pm |
Der Jörch möchte – so habe ich das jedenfalls verstanden – lieber, dass Frauen nicht zur Arbeit gehen, weil sie dann mehr Zeit haben, darauf zu warten, dass er ihnen „spezielle Angebote“ macht. Vielleicht will er die Frauen ja dafür bezahlen, wenn er (vorbei-)kommt.
Und der Schäuble kommt natürlich sowieso mit, der muss ja gucken, dass da nichts Konspiratives geschieht.
20. Juli 2008 um 9:41 am |
Aso. Dann ergibt alles wieder einen Sinn. Was zahlt man denn so für einen Schönbohm-„Besuch“ (knick-knack)? Und kostet Schäuble extra oder gilt der als Dreingabe?