Ich kann sie ja nicht leiden, die Anschela.
Auch wenn das, was Madam Kanzlerin politisch so treibt nicht ganz so schlimm ist wie das, was ich bei ihrem Amtsantritt erwartet hatte. Das geht aber nur, weil meine Erwartungen …. ach, lassen wir das.
Deshalb hat die Medaille meiner Sichtweise auf ihr Fußballverhalten mehr als eine Seite.
Klar ist es prima, wenn die Bundes-Angie bei praktisch jedem Spiel auf der Ehrentribüne hockt.
Nicht, weil ich glaube, dass die Nationalelf sie als Beistand „von oben“ braucht. Dafür haben die jungen Herren auf dem Rasen ja ihre Glückstattoos, Glückssocken, Glücksirgendwasse und Amulette, und wer die noch nicht fertig angemeimelt und vollgesabbert hat, der bekreuzigt sich eben, bevor er auf den Rasen rotzt.
Nee, aber ganz ehrlich: Was ist denn heutzutage so ein EM-Mat(s)ch mit der deutschen Elf ohne die Bundes-Angie auf dem Rang?
Schließlich ist es fast so schön wie ein Freistoß für Deutschland, wenn die Bundes-Angie jubelnd die Ärmchen hochreißt wie ein fröhlicher Säugling, der eine frische Windel bekommt, und sie dabei genau so glücklich glucksend gibbelt.
Da wird Fußball zum echten Entertainment.
Sogar der junge Herr Schweinsteiger mit seiner Jüngelchen-Frisur wird fast zum Pointenknaller, wenn er in der Pressekonferenz grinsend ablässt, „wenn die Kanzlerin das sagt, dann müsse man das ja wohl so machen“, oder so ähnlich. Immerhin hat er gezeigt, dass er einen oft genug vorgesagt bekommenen Satz aussprechen kann.
Aber, ganz ehrlich:
Ich finde es ein bisschen Scheiße unschön zu sehen, wie sich das Fräulein Kanzlerin in die Sympathiekurve der Bundeself einschleimt und Bonuspunkte bei Fußballfans einzusammeln versucht. Sollen wir nun glauben, sie sei „eine von uns“ und wir könnten sie deshalb ruhig liebhaben?
Wenn das mal nicht nach hinten losgeht.
Uns gibt es nämlich gar nicht.
Uns kommt von wir, und da kriegen wir nicht nur ein Problem – wir haben es schon!
Es gibt Leute, die manchmal/oft/dauernd gern Fußball/Länderspiele/EM/WM gucken. Mit sehr verschiedenen sonstigen Vorlieben und Motiven.
Ich muss das wissen, denn ich gucke Fußball und bin verschieden.
Also Klartext aus dem pöttischen Herzen: Hömma, Frollein Bundes-Angie:
Du kannz auffe Tribüne rumkullern, wennze willz und Koppstand machen – von mir aus mitten Handfeger im linken Ohr, und wennze noch so dolle die Kicker kuschelz: Nachen Spiel riechen die, da kannze mich nich neidisch mit machen – ich grabbel sowieso keine kleinen Jungs an!
Aber mach‘ bloß weiter mit deinen Tribünen-Showeinlagen, denn da wird selbst so ein Gurkenspiel wie das gegen Kroatien oder das grad noch unverdient, mehr als unverdient mit viel Massel gewonnene Spiel gestern abend gegen die türkische Elf zum Hingucker. Wenn auf dem Rasen die versagende Psyche die Füße lähmt, dann ist so ein Ärmchen-Fäustchen-Jäckchen-Auftritt mehr als eine Auflockerung!
Hier bei mir im Wohnzimmer wird regelmäßig gebrüllt vor Lachen, wenn Du, Bundes-Angie, eingeblendet wirst, und wir reißen einhellig die Fäustchen mit dir nach oben neben die Ohren/Schultern und quieken verzückt mit dir, Schnütchen machend.
Über die Gründung eines Fäustchen-Fanclubs wurde bereits ernsthaft diskutiert, aber dann musstest Du ja gestern abend ratzfatz die Ärmchen runternehmen, nachdem dich der Platini schäl von der Seite angeguckt hat: Den Chinesen die lange Nase machen und mit dem alten Mann im orangefarbenen Badelaken schäkern, aber dann nicht die Eier haben, dem Blick eines UEFA-Präsidenten standzuhalten, wo das doch bloß Fußball ist.
Angie, dat musse nomma üben, sonz wird dat nix!
Ach, ja:
Vor der Kamera hat sie gesagt, wir seien im Endspiel.
Wenn das bedeutet, dass sie beim Finale mitspielen wird, dann kriegen wir ja noch richtig Spaß:
Die Bundes-Angie in Fußball-Knickers mit Overknees, und dann auch noch Trikottausch – da kriegen wir hoffentlich nicht noch mehr zu sehen als beim Dekolletée-Drama neulich.
Ich persönlich finde ja, es reicht völlig, dass die Nationalelf im Endspiel ist. Es reicht auch, dass diese Mannschaft 80 Millionen Trainer hat, da muss nicht auch noch die Angie übers Grün rennen.
Schlagwörter: Angela, Angie, Ärmchen, EM, Endspiel, Euro2008, Fanclub, Fußball, Halbfinale, Kanzlerin, Merkel, Nationalelf, Platini, Schweinsteiger, Tribüne, UEFA
26. Juni 2008 um 5:30 pm |
Schlimm finde ich ja auch, dass immer so getan wird, als hätten unsere Herren und Damen Politiker einen so harten Arbeitsalltag, und dann könnse doch ständig im Stadion hocken. Und da das Stadion nicht in Berlin ist, muss sicher wieder die Flugbereitschaft ran. Muss ja nur der Steuerzahler dafür aufkommen. Bei der WM im eigenen Land, ok, da lasse ich sowas ja noch unter „Repräsentationsaufgaben“ durchgehen, aber so ist das doch eine Lustreise! Ich missbillige das 😦
26. Juni 2008 um 5:48 pm |
Den Platz auf der Ehrentribüne kriegt sie, soweit ich weiß, vom Verband. Ob die auch den Rest bezahlen, wüsste ich ebenfalls allzu gern.
@ Alle: Weiß das einer?
26. Juni 2008 um 6:06 pm |
Halleluja!
26. Juni 2008 um 6:49 pm |
Amen.
26. Juni 2008 um 7:12 pm |
Ihr seid ja heute so religiös drauf – ist etwas passiert?
26. Juni 2008 um 7:13 pm |
Erleuchtung?
26. Juni 2008 um 7:33 pm |
Wo steht die Lampe? Ich will auch.
26. Juni 2008 um 10:03 pm |
Knips.
27. Juni 2008 um 12:50 am |
..sprecht mir aus der Sellerie, ich weiß auch nicht was die GUTE DORT ZU SUCHEN HAT?
Ich möchte lieber nicht wissen was das dusselige Gestammel nach dem Spiel den Steuerzahler kostet?…mit An- und Abreise im Bundes- Flieger usw.
Ich konnte mich der oberen Gedanken jedenfalls nicht erwehren, wenn ich „uns Angie“ in der Loge deppert darüber vor sich hinzweifeln sah, was denn nun schon wieder „merkwürdiges“ mit dem Ball passierte.
Da hätte mir eigentlich nur noch der Jubel über gegeneriche Tore gefehlt…
Naja, dies ging mir bei Kohl schon so…
27. Juni 2008 um 9:06 am |
Stimmt, diese Interviews nach dem Abpfiff, als sei sie ein Teil der Nationalelf, haben etwas von absurdem Theater.
Ich hoffe trotzdem, dass so schnell keiner den Mediendödeln und ihr verrät, dass sie gar nicht mitspielt, denn hier bei mir auf dem Sofa würde die Lachnummer wirklich fehlen: Mein Hausrudel amüsiert sich immer so schön darüber.
27. Juni 2008 um 12:38 pm |
Stimmt, die Interviews sind peinlich, kann mich gar nicht erinnern, dass sie dafür früher Politiker vor die Kamera geholt haben.
Und egal, ob man Angela Merkel mag oder nicht: Die Vermischung von Fußball und Politik halte ich grundsätzlich für daneben. Wer will beim Public Viewing schon an Politik denken?
27. Juni 2008 um 10:03 pm |
Wäre doch prima, wenn sie in der Nationalelf wäre, dann könnte man sie schnell auswechseln 😉 *träum*
28. Juni 2008 um 12:12 pm |
Das nenne ich jetzt aber eine Bananenflanke! 😀
28. Juni 2008 um 3:09 pm |
Bananenflanke? Gerne, ich nehm eine *hungrig guckt* 😀