Das hat die Löw-Elf heute abend aber noch mal so grad die Kurve gekriegt.
Ich habe nicht das ganze Spiel gesehen, weil ich lieber zwei gestandenen Mannsbildern zugeschaut habe, wie sie ein WLAN-Problem an meinen Schoßrechner bändigten. Sie haben es geschafft, sonst wäre ich jetzt nicht hier: Danke!
Ja, es ist wahr! Für mich gucken gleich zwei Männer nicht Fußball, sondern frickeln an meinem Rechner: Ich muss etwas Besonderes sein!
Aber es lief ja erst einmal nicht so toll – Null zu eins bei der Halbzeitpause gegen Pfff.
Des Pudels Kern jedoch schien außer mir niemand gesehen zu haben, der wieder einmal kaum erträgliche Moderator jedenfalls nicht, und der Herr Netzer und sein Spielkamerad im Studio sind meines wissen auch nicht darauf eingegangen. Dabei war der Pudelkern mindestens einmal sogar in Großaufnahme zu sehen. Lach Lackschühchen! Weiße obendrein. Mit bunten Streifen.
Bis vor ein paar Jahren war die Lackschuhfrage schnell beantwortet:
Lackschuhe, vor allem weiße mit bunt, trugen kleine Mädchen zwischen vier und sechs. Und dann so grad noch Herren bei großen Galas zum Frack oder Smoking.
Erstere, weil viele kleine Mädchen in einer gewissen Entwicklungsphase unbedingt ein Paar Lackschuhe haben müssen, um dann beim Sonntagsspaziergang schlurfenderweise die Frontkappen zu ruinieren.
Und die Herren zähneknirschend, weil sie ihre gut geputzten handgenähten Lederschuhe eigentlich lieber mögen, aber der verdammte Dresscode, und: Ist ja nur ein Abend, und: Geht schon.
Aber wenn man ich heutzutage auf Spielfeldern so umschaut, dann kriegt man Angst. ich rede ja nicht vom Frauenfußbal, sondern von der angeblich strengen Hetero-Männerschweißdomäne Fußball mit den angeblich echten Kerlen von Schrot und Korn.
Über Fußballerfrisuren müssen wir nicht mehr reden, da wird ein Dödellook nach dem anderen ausprobiert. Und dass die Hosen so aussehen, als wäre ein Pfund drin, wissen wir auch alle, wenn wir ehrlich sind.
Aber Lackschuhe?
Das geht zu weit. Und jetzt auch noch weiße, mit bunt! Wann kommt barbiepink?
Doch bevor auch noch barbiepink kommt:
Was macht ein weiß-buntes Lackschühchen Modell „Sissi“ mit einer Männerpsyche? Noch dazu bei einem sportlichen Wettkampf, wo es um Angriff und Besiegen geht? Ich trage doch auch kein Tütü zum Fensterputzen.
Wer denkt sich aus, dass weiß-bunte Lackschühchen irgendwie gut sein können für einen solchen Wettkampf, oder weiß da schon jemand Perfides längst Bescheid und nutzt dieses Wissen für dezente Manipulationsversuche und was kostet es, die Schuhindustrie zu solchen Mitteln zu überreden?
Wer macht, das Fußballspieler aussehen müssen wie inkontinente Trottel mit peinlicher Frisur und Kleinmädchenschuhen?
Ehrlich, wer nachts nicht schlafen kann, sollte nicht über Fußballschuhe nachdenken, dabei wird man zum Verschwörungstheoretiker!
Schlagwörter: EM 2008, Fußball, Löw, Männer, Nationalmannschaft, Psyche, Schuh, Verschwörung
2. Juni 2008 um 7:27 am |
Dass manch Fußballer aussieht wie ein „inkontinenter Trottel“ liegt nun wahrlich nicht an den Schühchen. Da hast Du andere Gründe aufgezählt. Aber stimmt schon: Adi Dassler würde sich äußerst verägert im Grabe umdrehen, könnte er diese Ballerinaparade sehen. Schwarz müssen die Kickstiefel sein, mit weißen Streifen. Jawoll. Denn wie sagte mein Opa: „Die Schuhe müssen zum Gürtel passen…“
2. Juni 2008 um 9:30 am |
Ob diese seltsame Schuhmode die Wirkung der gezupften Augenbrauen mancher Spieler unterstreichen soll?
2. Juni 2008 um 1:17 pm |
Na was sollen die Jungens auch machen. Kopf und Füße sind ja das einzige, was sie individuell gestalten dürfen. Modepüppchen kriegen alle was anders anzuziehen, die Kicker müssen dagegen auf ihrem Laufsteg alle im gleichen Fummel rumlaufen.
2. Juni 2008 um 1:30 pm |
Wenn sie einzigartig sein wollen, haben sie ja noch die Wahl, einzigartig gut Fußball zu spielen. Und wehe, das tun sie während der EM nicht – ich will ordentlich Toooooor brüllen beim Nachbarschaftsgemeinschaftsgucken im Garten!